Zementputz – Verarbeitungshinweise und Vor- und Nachteile

Zementputz kann sowohl als Unter- als auch als Oberputz sowie als Außenputz (hier auf einschaligem Mauerwerk oder auf rau geschaltem Beton) Verwendung finden. Zugleich wird der Baustoff anderen Putzen zugeführt, beispielsweise den Kalkzementputzen. Letzterer eignet sich beispielsweise für die Verwendung in Küche, Bad oder anderen Räumen, die größerer Feuchtigkeit ausgesetzt sein können.

Zement selbst besteht unter anderem aus Kalziumsilicat, Aluminium- und Eisenverbindungen sowie Sulfaten. Schon die alten Römer verwendeten Zement zum Errichten ihrer Gebäude, der Baustoff kam beispielsweise bei der Errichtung des Pantheon in Rom zum Einsatz, welches zwischen 118 und 125 nach Christus erbaut wurde und seit dem 7. Jahrhundert als Kirche genutzt wird.


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Zementmörtel zählen zur Mörtelgruppe III. In den letzten Jahren wurde immer weniger Zementmörtel eingesetzt, viele Bauunternehmen entschieden sich eher für Mörtel der Gruppe II. Auch die Energieeinsparverordnung forciert diese Tendenz, stellt sie doch höhere bauphysikalische und technische Anforderungen, die von Leicht- und Wärmedämmputzen einfacher erreicht werden können.

Zu den wesentlichen Bestandteilen des Zementputzes gehören das Bindemittel Zement sowie teilweise Kalk, die Gesteinskörnung und unter Umständen weitere herstellerabhängige Zusatzstoffe und Zusatzmittel.

Zementputze sind sehr druckfest und in ihrer Wirkung feuchtigkeitsregulierend. Die Oberfläche des Putzes ist sehr hart und belastbar, Spannungen im Mauerwerk lassen sich so aber schlechter abfedern, weshalb es schneller zu einer Rissbildung oder Abplatzung kommen kann. Zementputze eignen sich unter anderem für den Kellerwandaußenputz, Sockelbereiche und für Flächen, die große mechanische Beanspruchungen aushalten müssen.

Vor- und Nachteile von Zementputz

Zementputz gehört nach wie vor zu den meistverwendeten Putzarten und kommt bereits über viele Jahrhunderte hinweg zum Einsatz. Sein größter Vorteil liegt in der universellen Einsetzbarkeit. Der Trockenbaustoff wird mit Wasser angerührt und gibt dieses während der Aushärtungsphase wieder an die Umwelt ab. Frischmörtel muss vor dem Auftragen noch einmal ordentlich durchgerührt werden.

Mit Zement verputzte Wände halten großen Belastungen stand, sind aber insgesamt recht starr und können Spannungen im Mauerwerk schlecht ausgleichen. Deshalb kann es zu Rissbildungen im Mauerwerk oder zu Abplatzungen an der Außenwand kommen.

Beim Anrühren und Auftragen des Zementputzes sollten Schutzhandschuhe und eine Schutzbrille getragen werden, da Zement – genau wie Kalk – stark ätzend wirkt, sobald er mit der Haut in Kontakt kommt. Übrig gebliebene Putzreste sollten im örtlichen Recyclinghof abgegeben werden.

Verarbeitung und Anbringung von Zementputz

Zementputze werden sowohl in Pulverform als sogenannter Trockenputzmörtel und als Frischmörtel angeboten. Der Zement muss entsprechend den auf dem Gebinde aufgedruckten Herstellerangaben mit Wasser angerührt werden. Zuvor ist allerdings für einen sauberen, staub- und ölfreien Untergrund zu sorgen, alte Putze und Farbreste zu entfernen und das benötigte Werkzeug (Stahlglätte, Kunststoffglätte, Kelle etc.) bereitzulegen. Nach dem Auftragen des Zements müssen die Werkzeuge sofort mit Wasser gereinigt werden, damit der Zement hieran nicht aushärten kann. Bevor ein Oberputz oder eine Farbschicht aufgetragen werden kann, muss erst die angegebene Trocknungszeit abgewartet werden.

Kosten für Zementputz

Die Kosten für einen 25-kg-Sack Zementputz beginnen bei etwa 8 Euro, können aber – je nach Hersteller – auch deutlich höher ausfallen. Wie weit ein Sack ausreicht, hängt unter anderem von der Dicke des aufgetragenen Putzes ab. Sehr sinnvoll ist es, mit dem Verputzen ein örtliches Bauunternehmen zu beauftragen. Dessen Kosten dürften sich auf etwa 20 bis 30 Euro pro Quadratmeter belaufen, sofern keine Vorbehandlung (Entfernung älterer Putzreste oder schadhafter Stellen am Mauerwerk) vorgenommen werden muss. Empfehlenswert ist es zudem, sich einen Kostenvoranschlag erstellen zu lassen und die Angebote zu vergleichen.

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