Warum sich der Hausbau mit Holz wieder lohnt

Schon seit Jahrhunderten wird Holz für den Hausbau genutzt. In den letzten Jahrzehnten scheint es aber zumindest hier in Europa etwas in Vergessenheit geraten zu sein. Jetzt erlebt es hingegen wieder eine Renaissance. Warum das der Fall ist und weshalb sich der Hausbau mit Holz wieder lohnt, erläutert der folgende Beitrag.

Holz als geschichtlicher Baustoff

Schon unsere Vorfahren nutzen Holz, um daraus Hütten zu errichten. Ein Beispiel dafür stellen die Pfahlbauten in Unteruhldingen am Bodensee dar, die auch heute noch besichtigt werden können. Hierbei handelt es sich zwar um Nachbauten, aber das Vorkommen solcher Häuser konnte durch Funde im Moor bewiesen werden.

Auch bei der Errichtung von Fachwerkhäusern bzw. Umgebindehäusern war Holz einer der wesentlichen Baustoffe. Hier besteht das sogenannte Ständerwerk aus Holz, welches auch dem Gebäude sein typisches Aussehen verleiht. Einige Zimmerer haben sich auf die Instandsetzung von Fachwerkhäusern spezialisiert.

Moderne Holzhäuser

Holz zählt zu den nachwachsenden Rohstoffen. Gerade der Aspekt der Nachhaltigkeit spielt bei der Wahl von Holz als Baumaterial eine große Rolle. Zudem ist es auch in der Energiebilanz wesentlich günstiger als beispielsweise Ziegeln, Beton und dergleichen mehr. Die ausgezeichnete Statik und die flexiblen Einsatzmöglichkeiten sprechen ebenfalls für den Rohstoff Holz.

Auch heute noch werden Gebäude als Holzständerwerk errichtet. Die entstehenden Gefache werden aber nicht mehr mit Lehm, sondern mit Dämmwolle oder Dämmplatten ausgefüllt. Die Außenwand kann beispielsweise verputzt oder mit Klinker versehen werden. Hier ist es allerdings empfehlenswert, zwischen Putz bzw. Klinker und Holzgefache noch eine Dämmschicht aufzubringen, die nicht nur für niedrigere Heizkosten sorgt, sondern zugleich auch die Entstehung von Wärmebrücken verhindert. Denn der Rohstoff Holz besitzt eine relativ hohe Wärmeleitfähigkeit, was als einer der wenigen Nachteile anzusehen ist.

Natürlich muss die eingebrachte Dämmwolle oder anderweitige Dämmschicht mit feuchtigkeits- und feuerhemmenden Stoffen versetzt sein. Die nach innen gerichtete Wandseite wird mit einer dampfbremsenden Schicht versehen, die beispielsweise aus einer Papier- oder Kunststofffolie bestehen kann. So wird einer eventuellen Schimmelbildung vorgebeugt. Zugleich erhält die Innenseite des Hauses auch noch eine Beplankung. Danach müssen nur noch der Außenputz aufgetragen und die Wände tapeziert oder gestrichen werden. Eine so gedämmte Wand erreicht ein wesentlich besseres Wärmedämmvermögen, als dies bei einer massiv gemauerten Wand der Fall ist.

Was spricht noch für die Errichtung eines Gebäudes aus Holz?

  • Zuerst einmal fallen die Anschaffungskosten für Holz wesentlich niedriger aus, als dies bei Steinen, Ziegeln und Zement der Fall ist. Da das Holz in größeren Stücken verbaut wird, entstehen auch weniger Fugen als bei einer massiven Stein- bzw. Ziegelbauweise.
  • Die aus Holz errichteten Gebäude erreichen durchaus den Standard eines KfW-Effizienzhauses 55 oder gar 40. Ihre Errichtung kann somit durch zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse der KfW-Bank gefördert werden. Informationen hierzu erhalten Sie bei einem Energieberater vor Ort, aber auch bei Ihrem Bankberater.
  • Im Inneren eines Hauses muss das Holz nicht unbedingt hinter verputzten Wänden verschwinden. Wer es gemütlich und rustikal mag, sorgt vielleicht für einen Anstrich der Holzbalken und -verstrebungen, lässt sie aber sonst zur Geltung kommen.
  • Einige moderne Gebäude werden auch von außen mit Holzplanken versehen, die natürlich entsprechend imprägniert oder anderweitig behandelt werden müssen, um sie vor Witterungseinflüssen zu schützen. Vielen Häusern ist aber auf den ersten Blick gar nicht anzusehen, dass es sich um Holzhäuser handelt. Hier verschwindet das Holz hinter dem Außenputz. Für die Innengestaltung der Räumlichkeiten greifen viele Hausbesitzer ebenfalls auf Holz oder Material zurück, welches ein ähnliches Ambiente erzeugt. Dazu gehört beispielsweise das Laminat.
  • Holz lässt sich auch sehr leicht mit anderen Materialien – beispielsweise Glas, Keramik, Stahl, Beton oder Ziegelsteinen – kombinieren und ist auch deshalb so vielseitig einsetzbar.

Fazit

Holz ist aus vielerlei Gesichtspunkten das ideale Baumaterial. Es wächst in der Region, hat eine bessere Primärenergiebilanz als beispielsweise Porenbeton und Ziegelsteine aufzuweisen, ist relativ einfach in der Verarbeitung und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Gebäude können, wenn sie aus Fertigwänden, die ebenfalls zu Teilen aus Holz bestehen, binnen weniger Tage errichtet werden. Natürlich gehören auch die geringeren Heizkosten zu den Vorteilen von aus Holz errichteten Häusern. Auch die Baukosten liegen – natürlich abhängig vom gewählten Hausmodell – um einiges niedriger, als es bei einer massiven Stein-auf-Stein-Bauweise der Fall ist. Erreicht das Gebäude den Standard eines Effizienzhauses 55 oder gar 40, können zinsgünstige Baudarlehen der KfW-Bank in Anspruch genommen werden. Gleiches gilt auch, wenn ein bereits vorhandenes Fachwerkhaus unter Denkmalschutzkriterien saniert werden soll, da auch Einzelmaßnahmen gefördert werden.

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