Wärmedämmputz – Was sind die Vor- und Nachteile

Anstelle der standardisierten Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) kann auch spezieller Wärmedämmputz auf das Mauerwerk aufgetragen werden, allerdings nur als Unterputz. Dies liegt darin begründet, dass der Dämmputz nicht genügend wasserabweisend ist und deshalb eine entsprechende Oberschicht benötigt.

Er zeichnet sich allerdings durch seine Feuerfestigkeit aus, sind seine Bestandteile doch als nicht brennbar klassifiziert. Wärmedämmputze können beispielsweise aus mineralischen Gemischen wie Kalkzement bestehen, denen vom Hersteller leichte poröse Materialien zugegeben werden. Zu diesen Stoffen können beispielsweise Perlite, Bimsstein, Blähglas oder Kügelchen aus Polystyrol (EPS) gehören. Besonders Polystyrol sorgt für eine höhere Wärmeleitfähigkeit der Wände. Eine größere Menge dieser Leichtzuschläge darf allerdings nicht zugefügt werden, da sonst die Stabilität leidet.

Da mit Wärmedämmputzen aber selten eine Schichtdicke von zehn oder gar zwanzig Zentimetern erreicht wird, stellen Wärmedämmverbundsystemplatten eigentlich die bessere Alternative dar. Es gibt allerdings auch Gebäudebereiche, in denen diese Platten nicht eingesetzt werden können, so beispielsweise bei der Restauration und Sanierung denkmalgeschützter Immobilien.

Passende Angebote aus dem Amazon-Sortiment

Verarbeitung und Anbringung von Wärmedämmputz

Das Aufbringen des Wärmedämmputzes ist nicht ganz so einfach, müssen hierfür doch spezielle Techniken eingesetzt werden. Das liegt allein schon darin begründet, dass die Putzschicht nicht nur zwei oder drei Zentimeter, sondern bis zu zehn Zentimeter stark sein muss, um eine bessere Wärmedämmung zu erzielen. Zugleich darf aber auch die Stabilität des Gebäudes nicht darunter leiden. Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, mit dem Auftragen des Wärmedämmputzes ein Bauunternehmen vor Ort zu beauftragen, welches bereits über jahrelange Erfahrungen verfügt. Wer trotz alledem den Wärmedämmputz selbst auftragen möchte, muss mit Materialkosten von um die 50 Euro pro 50-kg-Gebinde rechnen. Kleinere Gebindegrößen von beispielsweise 14 oder 25 Kilogramm sind natürlich günstiger erhältlich, werden allerdings aufgrund der erforderlichen Putzstärke kaum ausreichen.

Vor- und Nachteile von Wärmedämmputz

Wärmedämmputz eignet sich vor allem für alte Gebäude, die gerade saniert bzw. restauriert und nach denkmalschutzrechtlichen Kriterien erhalten werden sollen, um so für etwas mehr Behaglichkeit und auch niedrigere Heizkosten zu sorgen. Allerdings wird hier das Verputzen allein nicht ausreichen, auch der Austausch der Fenster und die Dämmung der Geschoss- sowie Kellerdecke sowie des Dachbodens respektive des Daches selbst sollte mit vorgenommen werden. Ein Austausch oder die Aufarbeitung alter Türen kann ebenfalls sinnvoll erscheinen.

Nachteilig wirkt sich die hohe Leitfähigkeit der mineralischen Wärmedämmputze aus. Polystyrol ermöglicht hier wesentlich bessere Dämmwerte, wird aber aufgrund seiner anderen Eigenschaften nicht gern als Baustoff genutzt. Eine durchaus interessante und auch wirtschaftlich vertretbare Alternative stellen beispielsweise Steinwolle, die in die Zwischenräume des zweischaligen Mauerwerkes eingeblasen wird, und Wärmedämmverbundsystemplatten (WDVS-Platten) dar. Mit Letzteren lassen sich nicht nur Wände, sondern auch Gefache versehen, die zuvor mit Dämmwolle verfüllt wurden.

Eine weitere Alternative kann das Aufbringen einer Außendämmung darstellen. Auch hier kommen spezielle WDVS-Platten zum Einsatz, die mit einem zusätzlichen Oberputz versehen werden. Das Verlegen dieser Platten geht sehr schnell vonstatten, muss hier doch kein Untergrund bearbeitet und getrocknet werden, der dann wiederum nach der Trocknungsphase eines weiteren Oberputzes bedarf. Beim Verlegen der WDVS-Platten kann der Oberputz in der Regel gleich mit aufgebracht werden, somit werden zusätzliche Anfahrtswege und Arbeitszeit eingespart.

1 Kommentar

  1. Eine interessante Alternative zu Wärmedämmverbundsystemen. Allerdings müsste man auf den Unterputz noch einen weiteren Putz auftragen so, wie ich das verstanden habe. Dann würde ich doch wohl eher bei der klassischen Wärmedämmung bleiben.

Schreibe einen Kommentar zu Neeltje Forkenbrock Antworten abbrechen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*