Immer mehr Menschen möchten die Gelegenheit nutzen, in ihrem Wohnumfeld eine zusätzliche Grünfläche zu schaffen. Zugleich besitzen sie aber meist nur wenig Gartenfläche, die zum Verweilen einlädt. Dem kann mittlerweile durch die Dachbegrünung zumindest teilweise Abhilfe geschaffen werden, denn einen weiteren interessanten Blickpunkt, von dem auch viele einheimische Insekten profitieren, bietet ein bepflanztes Dach. Wie Sie dessen Gestaltung vornehmen sollten, kommt in diesem Beitrag zur Sprache.
Voraussetzungen für die Dachbegrünung
Möchten Sie beispielsweise ein Garagen- oder Schuppendach begrünen, so muss die Decke natürlich wasserundurchlässig sein. Deshalb sollten Sie das Dach zuerst auf irgendwelche Mängel kontrollieren und diese fachmännisch beheben lassen. Eventuell können Sie diese Arbeiten auch selbst vornehmen.
Folgende Materialien werden für die Dachbegrünung benötigt
- PE-Wurzelschutzfolie,
- Schutzvliesbahnen,
- Festkörper-Drainageplatten,
- Filtervlies,
- Rohr für den Kontrollschacht,
- Extensivsubstrat,
- Sedumsprossen,
- Saatgut,
- Sand,
- ausreichend Wasser.
Nachdem Sie diese Materialien bereitgelegt haben, können Sie mit den Arbeiten beginnen.
So sollten Sie vorgehen
Im ersten Schritt müssen Sie das Dach von sämtlichen Verunreinigungen, die beispielsweise von herabgefallenen Ästen, Blättern und dergleichen mehr stammen können, gründlich befreien.
Legen Sie nun die PE-Wurzelfolie über die gesamte Dachfläche aus und kappen die Folie an den Rändern. Für das geplante Abflussrohr muss in die Folie eine passende Öffnung eingeschnitten werden. Nun müssen die Schutzvliesbahnen ausgelegt werden, wobei diese zehn Zentimeter überlappen sollten. Die Öffnung für den Ablauf muss ausgeschnitten werden.
Im nächsten Schritt werden die Festkörper-Drainageplatten überlappend angebracht. Zugleich muss der Ablauf passend ausgeschnitten werden.
Danach können Sie mit dem Auslegen des Filtervlieses beginnen. Auch dieses muss wieder um zehn Zentimeter überlappen. Auch hier muss der Ablauf freigeschnitten, zudem aber auch mit dem Kontrollablaufrohr versehen werden.
Jetzt können Sie mit dem Ausbringen des Extensivsubstrats beginnen. Dieses sollte eine Höhe von etwa sechs bis acht Zentimetern erreichen. Das Filtervlies sollte dabei bis kurz über die Substratoberfläche reichen und bei Bedarf entsprechend gekürzt werden.
Im nächsten Schritt streuen Sie die Sedumsprossen großflächig aus und vermengen sodann das Saatgut mit Sand. Dieses Gemisch bringen Sie sodann ebenfalls großflächig aus.
Sorgen Sie zuletzt für eine ausreichende Bewässerung der Fläche. Dies ist gegeben, wenn das Wasser über den Dachablauf respektive die Dachrinne abläuft. Auch in den nächsten Tagen und Wochen sollten Sie für eine ausreichende Bewässerung sorgen. Sind die Pflanzen richtig angewachsen, so müssen Sie dann nur noch in strengen Trockenperioden gießen. Bis die Pflanzen ein wunderschönes Gesamtbild ergeben, werden aber durchaus ein- bis zwei Jahre ins Land gehen.
Weitere Vorschläge
Ist das Dach bequem zu erreichen – beispielsweise über einen direkt angrenzenden Balkon – so können Sie auf der Dachfläche auch einige Nutzpflanzen anbauen, die nicht allzu tief wurzeln. Dazu gehören beispielsweise Tomaten, Gurken und Erdbeeren. Sie haben dann ihren eigenen kleinen Nutzgarten auf engstem Raum und können sich teilweise selbst mit frischem Gemüse versorgen.
Vielleicht stellen Sie ja auf Ihrem Balkon noch ein oder zwei kleine Obstsäulen-Bäume auf, um sich auch hier zeitweise selbst versorgen zu können? Möglichkeiten bieten sich hier viele. Auch auf einer kleinen Terrasse können Sie Obstbaumkübel aufstellen, die dann von den Bienen, die sich auch auf dem Dach mit ausreichend Nektar versorgen können, bestäubt werden.
Befindet sich das Garagendach direkt neben Ihrem Haus, so können Sie es gegebenenfalls auch als Balkonersatz nutzen. Hier müssen Sie aber unter anderem Rücksprache mit dem örtlichen Bauamt und weiteren Behörden halten, können diese doch darin eine Umnutzung der Garage sehen.
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